Kläranlage Riedlingsdorf
Der Abwasserverband Oberes Pinkatal wurde 1971 gegründet und besteht nunmehr aus den Mitgliedsgemeinden Riedlingsdorf, Pinkafeld und Wiesfleck (Burgenland) sowie Pinggau, Schäffern und Friedberg (Steiermark).
Der Verband betreibt eine Abwasserreinigungsanlage in Riedlingsdorf, die für 25.500 Einwohnerwerte ausgelegt wurde. Auf dem Betriebsareal der Kläranlage Riedlingsdorf wurde im Jahr 2015 eine 250 kW Photovoltaik-Freiflächenanlage errichtet, die einen wesentlichen Teil der erforderlichen Energie für die Abwasserreinigung produziert. Somit setzt der Abwasserverband auch ein Zeichen für den Klimaschutz. Neben diesen Anlagen betreut der Abwasserverband rund 26 Kilometer Kanalisationsleitungen.
Fakten
Die Anteile der einzelnen Gemeinden werden im Abstand von 5 Jahren anhand von Mengenmessungen und Laborauswertungen ermittelt. Derzeit ergeben sich folgende Anteile:
Friedberg: 4,04%
Pinggau: 17,37%
Schäffern: 6,15%
Pinkafeld: 49,57%
Wiesfleck: 6,24%
Riedlingsdorf: 16,63%
Die mechanische Stufe der Abwasserreinigungsanlage besteht aus den Anlagenteilen Zulaufschneckenpumpwerk, dem Feinrechen, Sandfang und einem belüftetem Fettfang. Die biologische Abwasserreinigung erfolgt nach dem Belebungsverfahren mit Nitrifikation, unterbrochener Denitrifikation, Phosphorentfernung (biologisch und chemisch) und simultaner aerober Schlammstabilisierung. Für die Schlammbehandlung stehen ein Eindicker mit Silo, eine Entwässerung mittels Kammerfilterpresse und ein Zwischenlager zur Verfügung. Das Abwasser fließt aus der Transportleitung (DN 600) in das Verteilergerinne der Schneckenpumpwerke. Im Regenwetterfall bei einem bestimmten Regenereignis wird die Zulaufmenge über eines der drei Zulaufschneckenpumpwerke in die beiden Regenklärbecken gefördert.
Fettfangbecken besteht, erfolgt die Entfernung der Grobstoffe (Rechengut), des Sandes und der absetzbaren Stoffe. Das Rechengut wird über einen Aufgabetrichter in den Rechengutwäscher eingebracht. Nach dem Wasch- und Entwässerungsvorgang wird das verdichtete Rechengut in einen Container abgeworfen. Die lösbaren organischen Stoffe werden zusammen mit dem Waschwasser in den Kläranlagenzulauf zurückgeleitet. Zwischen dem Rechengebäude und dem Langsandfang erfolgt die Mengenmessung des Zulaufes.
Die biologische Stufe besteht aus dem Selektor, den fünf Belebungsbecken sowie den Nachklärbecken. Die Belüftung der Belebungsbecken erfolgt mit Rohrmembran-Tiefenbelüftung. Die Steuerung der Sauerstoffzufuhr erfolgt vollautomatisch über Messsonden. Die gereinigten Abwässer werden über Ablaufanlagen dem Vorfluter zugeführt. Als Vorfluter dient die Pinka. Der eingedickte Schlamm wird über eine Schlammförderpumpe in den Vorlagebehälter bei der maschinellen Schlammentwässerung gepumpt.
Im Pressraum wird der Schlamm in der Kammerfilterpresse auf einen Feststoffgehalt von ca. 38 Prozent entwässert. Der entwässerte stabilisierte Schlamm wird im überdachten Zwischenlager bzw. auf den Manipulationsflächen zwischengespeichert und einer landwirtschaftlichen Verwertung entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen zugeführt.